TCM-Studium an der Zhejiang Chinese Medical University
Der Grund, warum ich mich dazu entschlossen habe, trotz fortgeschrittenen Alters ein Medizin-Studium in China zu absolvieren, ist folgender: Ich rechne damit, dass es den Berufsstand der Heilpraktiker bald schon nicht mehr geben wird. Ich bin in der glücklichen Situation, dass ich Jahre vorher alle nötigen Schul-, Aus- und Weiterbildungen in Chinesischer Medizin an renommierten Ausbildungsstätten (Josef-Angerer-Schule sowie AGTCM in München) mit Examen absolviert und bestanden habe. Meine allgemeine Hochschulreife ist nun doch noch zu was nutze.mehr dazu weiter unten
Eindrücke während meines Studiums
Dr. Lu, Spezialist für Kräuter, mit der berühmten Jelly-Mischung, die alte und schwache Patienten kräftigt.
Unsterblichkeitsjelly
In der Apotheke von Dr. Lu
TCM-Klinik
Krankenhausmonteur repariert Klimaanlage.
Auf der Jubiläumsfeier der Universität mit meinen deutschen Kollegen.
Meine Kollegen aus China, USA und Deutschland
Bachelor-Gruppe
Hospitation während meines Studiums
Moxa auf Ingwer gegen Rückenschmerzen und Dumai-Schwäche
Nackenschmerzen
Ellenbogenbeschwerden und Tennisarm
Sogenannte "50-er Schulter", die Frauen in der Menopause betrifft
Rückenschmerzen und Ischias
Taubheit in beiden Armen
Akupunktur bei Alopezia, wodurch graue Haare an den kahlen Stellen wachsen.
Akupunktur zur Faltenreduktion
Akupunktur zur Gesichtsglättung
Akupunktur gegen Hängebacken. Nadeln enthalte Kollagenfasern, das von Bindegewebe aufgenommen wird. In Deutschland nicht praktiziert. Wäre eine sehr effektive Methode, schlaffes Gewebe zu verjüngen.
Akupunktur bei Augenerkrankungen
Pulsdiagnose bei Kleinkindern. Dabei wird auf Farbe und Ausprägung des Gefäßes der Zeigefingerinnenseite geachtet.
Studienerlaubnis
Studienerlaubnis der Zhejiang Chinese Medical University für das Bachelor-Studium.
Karteikarte und Kräuterrezept
Für meinen eigenen Besuch bei Dr. Lu in der „Fanghui ChunTang TCM Clinic“. So sieht eine chinesische Karteikarte und ein chinesisches Kräuterrezept aus.
Krankenhäuser
Adressen aller Krankenhäuser und Kliniken in Hangzhou, in denen beim Bachelor-Studium assistiert wird.
Weiterführendes zum Berufsstand des Heilpraktikers
Während meines Aufenthaltes in Hangzhou im Herbst 2019 erreichte mich folgende Meldung:
Bundesregierung zieht Abschaffung des Heilpraktiker-Berufs in BetrachtDas Bundesgesundheitsministerium erwägt nach Informationen von Panorama und dem Onlinemagazin MedWatch einschneidende Veränderungen beim Berufsstand der Heilpraktiker - inklusive einer möglichen Abschaffung der Profession. Vergangene Woche hat das Ministerium eine Ausschreibung für ein Rechtsgutachten veröffentlicht, das mögliche Optionen ausloten soll.
Das Bundesgesundheitsministerium habe wahrgenommen, dass die bisherigen Maßnahmen "teilweise als nicht ausreichend angesehen werden", erklärte ein Sprecher auf Nachfrage von Panorama. "Umgekehrt wenden sich viele Menschen an das BMG, die auf Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker vertrauen. Sie setzen sich für diesen Berufsstand und seinen Erhalt ein." Die Forderung einer Abschaffung des Heilpraktikerberufs habe eine verfassungsrechtliche Komponente, insbesondere in Bezug auf die Berufsfreiheit.
Behörde fordert: Heilpraktiker abschaffen
Immer wieder setzen Heilpraktiker die Gesundheit von Patienten aufs Spiel. Das zeigen Recherchen von MedWatch. Dennoch wird der Beruf kaum reguliert. Experten fordern: Schafft die Heilpraktiker ab!
Ist der Heilpraktikerberuf verzichtbar?
Die Ausschreibung für das Rechtsgutachten thematisiert, ob sich eine mögliche, zukünftige Heilpraktikerausbildung in Hinsicht auf Dauer und Inhalt an der Medizinerausbildung orientieren müsste. Sie wirft weiter die Frage auf, ob und inwieweit es möglich wäre, Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker von der Behandlung weiterer Erkrankungen auszuschließen.
Auch soll das Rechtsgutachten die Frage klären, ob der Beruf ganz abgeschafft werden kann. "Gibt es alternativ zu einer Regelung die grundsätzliche Möglichkeit, den Heilpraktikerberuf in Zukunft entfallen zu lassen?", heißt es in der Ausschreibung.
Intention des Heilpraktikergesetzes war Abschaffung des Berufs.
"Das Heilpraktikergesetz nimmt im Gesundheitswesen Deutschlands eine zentrale Rolle ein", so das Ministerium. Bei dem 1939 in Kraft getretenen Gesetz handele es sich "um sogenanntes vorkonstitutionelles Recht", welches "nur noch fragmentarisch und insoweit erhalten ist, als es dem Grundgesetz nicht widerspricht". Intention des Heilpraktikergesetzes sei die Abschaffung des Heilpraktikerberufes gewesen. "Eine Ausbildung oder staatliche Prüfung, die klassischerweise die Qualifikation von Heilberufen kennzeichnen, ist darin nicht geregelt."
Eine Heilpraktikererlaubnis erhält vielmehr jede Person, die in einer Überprüfung vor dem Gesundheitsamt oder der nach Landesrecht zuständigen Stelle nachweist, dass von ihr keine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung oder für die sie aufsuchenden Patienten ausgeht. Durch die Überprüfung sei lediglich zu klären, ob der angehende Heilpraktiker seinen Patienten nicht schadet. "Es wird nicht überprüft, ob und welche medizinischen Fachkenntnisse sie oder er nachweisen kann."
Schäden durch Heilpraktiker
Immer wieder werden Fälle bekannt, bei denen Menschen durch die Therapie eines Heilpraktikers Schaden genommen haben, wie auch eine Recherche von Panorama und MedWatch gezeigt hat.
(Quelle: Panorama)
Optimistische Kollegen beruhigen sich und andere mit dem Begriff des „Bestandsschutzes“, doch dem traue ich nicht. Es klingt für mich wie das berühmte Pfeifen im Walde. Selbst, wenn es einen „Bestandsschutz“ gibt, bedeutet das nicht, dass Heilpraktiker so weiterpraktizieren dürfen, wie bisher. Als Heilpraktikerin, die in Chinesischer Medizin zwar hervorragend ausgebildet ist, rechne ich trotz „Bestandsschutz“ damit, dass ich in Deutschland nicht mehr akupunktieren darf, da dies eine invasive Maßnahme ist. Oder ich darf keine chinesischen Kräuterrezepte mehr verschreiben, da chinesische Kräuter per Arzneimittelgesetz verboten werden.
Eigentlich bin ich eine Optimistin, doch für die Zukunft der Heilpraktiker sehe ich schwarz. Bevor ich in Deutschland beruflich zerstört und abgeschafft werde, habe ich hoffentlich meinen Bachelor geschafft. Damit kann ich dann wenigstens noch in der Schweiz praktizieren.