Anamnese, Körperschau und Körperdeutung, Hören, Riechen, Betasten

Wichtig ist das, was der Patient über sein Befinden zu berichten hat: Schmerzen, Einschränkungen, Abneigungen, Schlaf, Schwitzen, Verdauung, Durst, Ernährung, Kondition, Psyche, Temperaturbefinden usw. Dabei ist auch interessant, wie der Mensch von sich erzählt, wie er blickt und wie er sich dabei bewegt. Wichtig sind auch der Zustand der Haut, Haare, Fuß- und Fingernägel, Ohren, Gesicht, Mund, Augen, Haltung, Stimmqualität, Körpergeruch, Gewebe und Hautfärbung…

Diagnose und Therapie

Bei der TCM steht das Befinden des Patienten im Vordergrund. Anhand einer körperlichen Gesamtschau, einem Anamnesegespräch und, besonders wichtig, der Puls- und Zungendiagnose, kann überhaupt erst ein individuelles Therapiekonzept erstellt werden. Ohne eine saubere Diagnosestellung mit folgender Behandlungsstrategie ist jede Therapie beliebig und Erfolge zufällig. Sofern Akupunktur und Moxa angewandt werden, dann auf Basis eines ausgearbeiteten Therapiekonzepts mit einer Aku-Moxa-Rezeptur. Dazu gehört auch ein individuell ausgearbeitetes Teerezept für einen Dekokt, ein Granulat oder einen Sirup; auch eine Ernährungsempfehlung darf nicht fehlen. Falls ein umfassender Qi- bzw. Energiemangel diagnostiziert wird, braucht es dagegen vielleicht erst Massagen mit Tui Na und/oder Qi Gong. Werden Mensch und sein Befinden von Leere beherrscht, sind Akupunktur und Moxa meist kontraindiziert; denn wo nichts ist, kann auch nichts bewegt und geleitet werden.