TCMErnährung


Höchste Zeit! 

Oder: Warum mich Schleim daran gehindert hat, über die Ernährungsprinzipien der Chinesischen Medizin zu schreiben!

Keine Angst, ich steige jetzt nicht als Ernährungsberaterin ein und erkläre Ihnen, was Yin und Yang oder die fünf Wandlungsphasen mit Ihrem Sonntagsbraten oder Ihrem Bier zu tun haben, und warum sie beides fortan nicht mehr genießen dürfen und stattdessen Buchweizengrütze mit warmem Wasser auskommen müssen. Das überlasse ich meinen Kolleginnen, die sich auf die TCM-Ernährung spezialisiert haben. Sie diagnostizieren ihre Klienten mit den gleichen Werkzeugen wie ich, nämlich anhand eines Fragebogens mit Anamnesegespräch, der Zunge und dem Puls, möglicherweise auch noch anhand einer Bauchpalpation. Als Ergebnis gibt es einen ausgearbeiteten, individuellen TCM-Ernährungsplan, bzw. eine Empfehlung mit wertvollen Kochrezepten. 

 

 

Ich entschuldige mich dafür, dass ich nicht schon längst einen Artikel über Ernährung geschrieben habe. Ist sie doch das Alpha und Omega des Lebens, Leidenschaft und Leid und Grund für Gesundheit, Krankheit und Tod. Die Erkenntnis, dass ich Opfer meines eigenen Schleims bin, motiviert mich, aufrecht vor meinem PC zu sitzen, auf meine Mitte eine Wärmflasche zu legen, an einem warmen mittestärkenden Tee zu nippen, mir Gedanken über meine Ernährung zu machen und mit dem Tippen zu beginnen. 

Meine Denkträgheit und Schreibfaulheit haben wohl an einem vermaledeiten Milz-Qi- und Yang-Mangel gelegen. Das ist kein Witz! Der doppelte Milz-Mangel hat verursacht, dass der Umwandlungsprozess meiner flüssigen und festen Nahrung verlangsamt wird und deshalb Schleim entsteht, der mehr und mehr wird. Ab jetzt im Jupiterjahr 2022, wo alles noch größer werden soll, arbeite ich daran, meine Milz-Mängel zu beheben und sämtliche Schleim-Ansammlungen um Taille und im Hirn zu verkleinern. Warum Hirn? Nach altchinesischer Auffassung sorgt die Milz dafür, dass das klare Qi aus der Nahrung nach oben steigt und für klares Denken sorgt. Wenn die Milz träge ist, steigt statt Klarheit Schleim in den Kopf. Und dieser Schleim im Hirn macht träge, schwerfällig, faul und irgendwann dumm. Er verstopft auch die Sinnesorgane, was für die Augen bedeutet, dass sich die Sehstärke verschlechtert. Und die Ohren fangen wegen des Schleims erst an zu pfeifen und rauschen, und irgendwann fällt einem auf, dass man immer schlechter hört und überlegt, sich ein Hörgerät zuzulegen. Ich übertreibe jetzt ein wenig, doch prinzipiell passiert das tatsächlich. Und wenn sich über lange Zeit der Schleim im Hirn ansammelt, was bedauerlicherweise bei den meisten Westmenschen dank ihrer schleimproduzierenden Ernährung der Fall ist, wird die Person früher oder später höchstwahrscheinlich an einer Demenzerkrankung leiden. 

In die TCM-Praxis kommen viele Schleimgeplagte. Aber sie wissen zunächst nicht, dass sie voller Schleim sind und ihre Beschwerden durch diesen verursacht wird. Sie wissen auch nicht, dass Schleim und nicht Speck die Ursache für ihr Übergewicht und ihre Fülle um die Mitte herum ist. 

„Die hundert Leiden haben alle mit Schleim zu tun“: Die gesammelten klinischen Erfahrungen aus zwei Jahrtausenden, die in der Literatur festgehalten worden sind, zeigen, dass Schleim als möglicher ätiologischer Faktor fast jeder Erkrankung in Betracht gezogen werden kann. Die antiken Medizintexte zählen nicht wenige Schleim-bezogene Störungen auf, z. B. Schleim-Obstipation, Schleim-Schwindel, Schleim vernebelt das Herz, Schleim-Lähmung, Schleim-Unfruchtbarkeit, Schleim-Hautgeschwüre usw. Als Praktizierende im 21-sten Jahrhundert stimme ich den Ärzten und Lehrern aus dem 1-ten, 11-ten, 17-ten oder 19-ten Jahrhundert zu, die da schon wussten, dass Erkrankungen, die mit Schleim einhergehen, zu den kompliziertesten Störungen gehören. Wenn sich zum Beispiel Schleim im Thorax- und Rippenbereich absetzt und zu lokalen Fließbehinderungen führt, kann die Symptomatik stark variieren, z. B. als Rippen- oder Flankenschmerzen oder als Kältegefühl zwischen Herz und Rücken oder Völlegefühl im Epigastrium. Wenn Schleim das Auf- und Absteigen von Yin und Yang blockiert, können Herz und Niere aus dem Gleichgewicht kommen; auch Shen, der Geist des Herzens, wird gestört, so dass es zu Schlafstörungen, Herzklopfen und Rhythmusstörungen oder aber auch Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich kommt. Wenn sich der Schleim in der Lunge ansammelt, kommt es zu Husten und Atemnot. Wenn Schleim den Herzbeutel vernebelt, kann das zu Schlaganfall oder zur Epilepsie führen. Schleim ist richtig fies und kann einen das Leben kosten. 

In den alten Lehrbüchern gibt es eine berühmte Aussage über ihn: „Schleim bewegt sich im Körper nicht von selbst nach oben, genauso wenig wie Wasser den Hügel empor fließen kann. Wenn Du also Schleim behandeln willst, dann vergiss den Schleim und behandle das Qi. Wenn das Qi geschmeidig fließt, folgen ihm alle Flüssigkeiten des Körpers und bewegen sich geschmeidig.“

Überprüfen Sie sich doch einmal selbst, ob Ihr Körper auf Schleim hinweist:

  • Die Augenbewegungen sind schwer und träge, die Augenhöhlen dunkel, in den Augenwinkeln ist Sekret, der Teint ist stumpf und blass, das Gesicht sieht irgendwie gedunsen aus
  • Schwindel, Kopfschmerzen, schwerer Kopf
  • Fettige Haut, feuchte und oft stark riechende Ausdünstungen unter den Achselhöhlen, Genitalien, Handflächen, Fußsohlen 
  • Das Gesicht ist glänzend und wirkt ölig
  • Dicke Finger und Hände, vor allem, wenn das Gewebe nicht sonderlich muskulös, sondern weich und schlaff ist
  • Zungenbelag ist meistens weiß und fettig
  • Zungenkörper ist schlaff und weich
  • Abneigung gegen ölige, fette Speisen und Milchprodukte
  • Gerüche von Benzin und starkem Parfüm verursachen Kopfschmerzen und Übelkeit
  • Konzentrationsmangel und Gedächtnisschwäche, Depression, Paranoia oder Hyperaktivität
  • Viel Speichel, der unkontrolliert aus dem Mund läuft. Ständiges Ausspucken von Schleim und Speichel
  • Klebriges und fettiges Gefühl im Mund
  • Trockener Mund ohne Trinkbedürfnis
  • Gefühl, als ob im Hals was stecken würde
  • Schluckbeschwerden, Erbrechen von dünnem Schleim
  • Chronisches Engegefühl im Brustkorb, Kurzatmigkeit, plötzliche Herzschmerzen oder -Druck
  • Palpationen, Unruhe, Schreckhaftigkeit, Ohnmachtsanfälle und Krämpfe (ohne neurologische Störungen)
  • Übermäßiges Schlafbedürfnis und Stumpfsinnigkeit
  • Stuhlgang ist träge und irgendwie unvollständig. Stuhl kann auch schleimig sein
  • Wunden und Geschwüre oder Nekrosen mit serösem, klebrigem, schleimähnlichem Exsudat.
  • Schlechte Heilung der Geschwüre. Verdickung der Haut mit Schuppung, ohne Exsudat
  • Kältegefühl am Rücken, das sich mit Massage oder Draufklopfen bessert. Häufiges Seufzen. Bei schwülem, bedecktem und regnerischem Wetter werden die Symptome schlimmer
  • Knoten im Abdomen oder subkutane Knötchen
  • Beschwerden und Symptome verändern sich mit dem Wetter und den Jahreszeiten

Schleim vergesellschaftet sich gerne mit anderen Pathogenen und macht es für TCM-Therapeuten noch spannender oder zum Haare raufen. Beispielsweise, wenn er sich mit äußerem oder innerem Wind verbindet oder mit stagniertem Leber-Qi oder mit Hitze und Feuer oder mit Nässe. Schleim kann unter anderem stagnieren, trocken, heiß oder kalt sein oder er verbindet sich mit stagnierendem Blut.

Und das alles geschieht, weil wir uns nicht so ernähren, wie es unser einzigartiger Körper mit seinen einzigartigen Organen gerne hätte. Ich schreibe dies bewusst so: EINZIGARTIG! Jeder Mensch braucht im Grunde eine einzigartige Ernährung. 

Darum empfehle ich jedem Menschen dringend für seine zukünftige Lebens- und Gesundheitspflege eine individuelle Ernährungsberatung nach den Kriterien der Chinesischen Medizin.

Damit Sie verstehen, warum das wichtig ist, erzähle ich Ihnen ein klinisches Beispiel:

 

Ein Fall von Hitze

Eine Patientin kommt in die Praxis, weil ihre Gesichtshaut sehr rot ist und sich immer wieder schuppt, vor allem am vorderen Haaransatz. Die Bereiche um Mund und beide Augen sind feuerrot, sie jucken und brennen. Der Zustand besteht schon seit vielen Monaten und wird immer schlimmer. Keine der vom Hautarzt verordneten Antibiotika- und Cortison-Cremes bringt Linderung. Hinzu kommen immer wieder Magenbeschwerden in Form von Sodbrennen und Aufstoßen. 

In der praktischen Klinik beim Studium der TCM lernt man: „Behandle das zuerst, was du siehst.“ Gut, die Feuerröte im Gesicht hat bereits der Dermatologe versucht zu behandeln, und das hat nicht funktioniert. Bei der Anamnese stellt sich überraschenderweise zunächst nichts Besonderes an der Ernährungs- und Lebensweise heraus. Alles normal. Der Puls bei der Patientin ist relativ schnell, also ca. 80 Schläge pro Minute, und er ist an der rechten Pulsstelle bei Magen und Milz stark gespannt und saitenförmig an der Oberfläche. Was ein Zeichen von überaktivem Yang mit heißem Schleim ist. Die Zunge der Patientin ist, es wundert nicht, sehr rot und ohne Belag. Also auch hier Zeichen von starker Hitze und Feuer und Yin-Mangel. Aufgrund meiner Diagnose erstelle ich eine Akupunkturkombination und ein Rezept, um den Yin-Mangel zu beheben und das Feuer zu löschen. Doch frage ich mich, wieso diese Frau in ihrer Mitte ein so starkes Feuer entwickelt hat. Alles passt irgendwie nicht zusammen. Doch dann passiert etwas!

Die Patientin merkte ganz nebenbei an, dass sie doch eigentlich so gesund leben würde. So nehme sie seit längerem ein Kombipräparat aus Curcuma, Ingwer, Chili und Pfeffer. Sie sei auf einem Vortrag von einem Heilpraktiker (also Kollege) gewesen, der hätte dieses Rezept allen empfohlen, die Gelenkschmerzen haben. Bingo! Jetzt wusste ich den Grund für das Feuer. Die empfohlenen Gewürze gegen Gelenkschmerzen, die übrigens nicht wesentlich besser geworden oder verschwunden sind, waren allesamt scharf und heiß; sie entwickeln Feuer, das nach oben steigt. Ihre tägliche Einnahme über Monate hinweg hatte bei der Frau im Inneren alles in Brand gesteckt. Ich gestehe, dass ich über den Kollegen keine lobenden Worte verloren, sondern ihn einen Idioten genannt habe. So etwas kann man doch nicht machen. Einem Saal von unterschiedlichsten Menschen mit unterschiedlichsten Konstitutionen kann man doch nicht sagen, dass alle wegen Gelenkschmerzen unterschiedlichster Genese und Ursprungs Pfeffer, Ingwer, Chili und Pfeffer einnehmen sollen! Zum Glück waren es bei der Patientin „nur“ das Gesicht und der Magen. Jemand anders reagiert auf diese Teufelsmischung mit einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt, da die innere Hitze das Blut trocknet, alles Yin und damit die physiologischen Flüssigkeiten aufzehrt, die Organe erhitzt und austrocknet und so innerer Schleim getrocknet wird und mit der Yang-Fülle nach oben zum Herzen oder in das Hirn steigt. Vielleicht passiert das öfter, als wir das wissen möchten, da bei einem Notfall mit Herzinfarkt niemand an einen solchen Entstehungsprozess denkt. 

Die Patientin und ich haben uns einige Male zur Akupunktursitzung getroffen, und sie hat über mehrere Wochen brav ihren verordneten Tee getrunken. Danach war das Gesicht wieder so, wie es sein sollte, die Ekzeme um Augen und Mund waren verschwunden. Doch mit der Ernährung musste sie lange Zeit aufpassen, d. h., heiße, hitzige und scharfe Nahrungsmittel waren tabu, oder auch yangisierende Zubereitungsweisen, wie scharfes Anbraten und Grillen. 

 

Ein Fall von Kälte

Eine blasse Frau im mittleren Alter kommt in die Praxis, weil sie immer müde und erschöpft ist, Blähungen hat, Durchfall, Schmerzen während der Periode, Haarausfall und ihr ist immer kalt. Auch im Sommer hat sie kalte Hände und Füße. Ihre Blutwerte sind am unteren Rand der Norm. Ihr Puls ist langsam, d. h. unter 60 Schlägen pro Minute, schlüpfrig (schleimig), dünn und in der Tiefe gespannt an allen Positionen. Ihre Zunge ist blass und relativ feucht. An den Rändern hat sie Zahneindrücke, der Belag ist weiß und dünn. Eigentlich ist sie schlank, dennoch erscheint sie im Gesicht aufgedunsen und um die Mitte herum füllig.

Sie erzählt mir, dass sie eigentlich sehr gesund lebe. Sie ginge auch zweimal in der Woche zum Joggen. Allerdings mache ihr das keinen so großen Spaß. Sie tue es nur, weil es gesund sei. Dass sie an der Anstrengung des Joggens keine Freude hat, wundert nicht, das spüre ich an ihrem tiefen und dünnen Puls und das sehe ich an ihrer blassen und nassen Zunge. Zunge und Puls weisen auf einen starken Qi- d. h. Energiemangel hin, sowohl im Allgemeinen als auch im Besonderen bei der Milz, was die Zahneindrücke an den Rändern bedeuten. Die sehr feuchte Zunge ist ein Zeichen von Nässe und Feuchtigkeit im Körper, was mit einer Milz-Schwäche verbunden ist. Bevor ich mich weiter in diagnostischen Einzelheiten verliere, komme ich zur Gretchenfrage: Wieso befindet sich diese Frau, die eigentlich in der Blüte ihres Lebens ist und sich, wie sie sagt, gesund ernährt, in einem solch schlechten Zustand? Ich erkundige mich näher nach ihrer Ernährung… Bingo!

Sommers wie winters hat sie folgenden Essrhythmus: Zum Frühstück Müsli mit Milch, in das sie Früchte, natürlich bio, geschnitten hat. Zwischendurch, um den kleinen Hunger bis zum Mittagessen in Schach zu halten, gibt es einen Bio-Joghurt oder eine Banane. Das Mittagessen besteht aus Rohkost und Salat mit Tofu und/oder Käse oder Hühnchen. Am Nachmittag erlaubt sie sich ein süßes Teilchen. Zum Abendbrot gibt es wieder Salat, weil der doch so gesund ist, oder einen Quark oder Joghurt. 

Was eigentlich relativ gesund klingt, ist das Ungesündeste und Unvernünftigste, was die Dame machen kann. Wenn sie so weitermacht, isst sie sich in Krankheit und Tod! Ich schreib jetzt nicht der Feigheit halber „kann sie sich in Krankheit und Tod“ essen, wie man dieses „kann“ immer liest in Artikeln der Systemmedien oder auf diversen Beipackzetteln. Nein! Ich gehe hier mit dem Hammer drauf und schreibe „sie isst sich in Krankheit und Tod“, wenn sie so weitermacht! Der oben beschriebene Speisenzettel der Patientin ist die Anleitung dazu, die Transformations- und Transportleistung des Körpers mittel- bis langfristig komplett gegen die Wand zu fahren. Die Kältewirkung sämtlicher Nahrungsmittel, wie Milch, Joghurt, Quark, Käse, Tofu, Früchte, Rohkost und Salat raubt den Organen das Yang und die Wärme zum Verdauen und Produzieren von Energie, Jin-Ye (physiologische Körperflüssigkeiten) und Blut. Der un- und halbverdaute Speisebrei gammelt zunächst im Magen vor sich hin, bis er durch neue Nahrung in den Dünndarm geschoben bzw. gedrückt wird. Die Funktionspartnerin des Magens, die Milz, ist unfähig, ihre Verdauungsarbeit zu verrichten, nämlich in Klares und Trübes zu trennen. Dafür produziert sie Fülle an kaltem Schleim, der den Körper von Kopf bis Fuß in Besitz nimmt. Die beschriebenen Symptome der Patientin gehören dabei zu den anfänglich relativ harmlosen Schleimsymptomen. Kommt die Frau später in den Wechsel, also in die Menopause, werden sich die Symptome verschlimmern und verändern, weil das Yang wegen des menopausal bedingten Yin-Mangels überhandnimmt und den bereits vorhandenen Schleim erhitzen und eintrocknen wird. So kann der Prozess der Thromben- und Tumorbildung in Gang gesetzt werden, wenn dann auch noch ein paar andere Faktoren hinzukommen. Zur Schleimbildung und Blockade durch den Schleim gesellen sich Probleme wegen Stagnation und Blockade, bei der Blutbildung und mit dem Blut-Fluss. Medizin-chinesisch gesehen, liegt darin unter anderem eine der Wurzeln für Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Als TCM-Therapeutin, die klassisch mit Puls und Zunge diagnostiziert, habe ich die Patientin erst mal nicht akupunktiert. Warum? Der Puls war mir zu tief und dünn. Zunächst hat sie für 14 Tage chinesische Kräuter verschrieben bekommen, um die Milz zu kräftigen, sie zu wärmen, das Yang zu stärken, den Schleim zu eliminieren. Als sie nach vierzehn Tagen gekommen ist, fühlte sich der Puls schon ganz anders an. Er war kräftiger, besonders an der Milz- und Magenposition. 

Wir haben einige Zeit zusammen gearbeitet mit Akupunktur und Kräutern. Es ging ihr schnell besser und der Schleim wurde wesentlich weniger. Damit wir uns in Zukunft nicht wiedersehen mussten, legte ich der Patientin schon bei unserer ersten Begegnung dringend eine Ernährungsumstellung ans Herz. Sie hat meinen Ratschlag befolgt und eine TCM-Ernährungsberaterin aufgesucht. Es geht ihr heute sehr gut, denn sie ernährt sich komplett anders, was heißt, sie verzichtet auf Milchprodukte und die ach so vitaminreiche Rohkost. Stattdessen isst sie am Morgen ihr Müsli mit Wasser aufgekocht und trinkt zwischendurch heiße Suppe, statt Joghurt und Banane zu essen. Übrigens überlegt sie sich, selbst eine TCM-Beraterin zu werden, weil sie erlebt hat, wie sich ihre Beschwerden gebessert und aufgelöst haben und nicht wiedergekommen sind. 

Für heute möchte ich das Kapitel „Schleim und Ernährung aus Sicht der TCM“ schließen. Zuletzt möchte ich den Grüblern noch einen Gedanken mitgeben, der lohnt, darüber nachzudenken. Wie Sie ja nun wissen, entsteht Schleim, wenn die Nahrung nicht richtig verarbeitet und verdaut wird. Im weiteren Sinne bedeutet Schleim aber auch unverarbeitete Themen, Denken und Gedanken, die immer und immer wieder auftauchen und an denen herumgekaut wird. Was ja nichts anderes als Grübelei ist. Es kann so schlimm werden, dass man stundenlang wach liegt und bis zum Aufstehen grübelt. Falls Sie also zu den Grüblern gehören, dann empfehle ich Ihnen eine TCM-Ernährungsberatung. Entschleimen Sie Ihren Körper, dann wird sich auch die Grübelei bessern.